NABU: Großflächige Waldbrände zeigen, wie dringend der Waldumbau ist
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Miller: Brände sind ein hausgemachtes Problem - es brennen vor allem Nadelwald-Monokulturen
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Berlin – Die extreme Hitze und die lange Trockenheit der vergangenen Monate sorgen nicht nur für Ernteausfälle in der Landwirtschaft sondern setzten auch unseren Wälder massiv zu. Aktuell brennen südlich von Potsdam gut 400 Hektar Wald. Erst vor wenigen Wochen musste wegen eines Waldbrandes nahe Potsdam die A9 gesperrt werden. Waldbrände gibt es in Deutschland immer wieder, allerdings sind sie in dieser Größe eine Ausnahme..
„Es brennen vor allem die Nadelwaldmonokulturen, in naturnahen Laubwäldern gibt es so gut wie keinen Waldbrände. Ein hausgemachtes Problem, denn die Monokulturen wurden von uns Menschen angelegt und es wurde über viele Jahrzehnte dafür gesorgt, dass eine Durchmischung mit heimischen Laubbaumarten nicht stattfinden kann“, so der NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Seit Jahren setzen sich der NABU und die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) für den naturnahen Waldumbau ein. „Naturnaher Wald ist ein großer Beitrag zur Waldbrandprävention“, so Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender der ANW. „Flächendeckendes, leicht entflammbares Gras und die Nadel-Streuauflage der Monokulturen wird in strukturreichen Wäldern durch die grünen Bäumchen der nächsten Waldgeneration verdrängt.“
Von Natur aus kämen in Deutschland vor allem Laubwälder vor. Der Mensch in den vergangenen Jahrhunderten Laubwälder abgeholzt und mit schnell wachsenden Nadelbäumen wieder aufgeforstet. Heute gibt es immer noch viele naturferne Nadelforste aus Fichte und Kiefer.
Ein grundlegendes Problem ist der intensive Verbiss junger Laubbäume durch Rehe und Dam- sowie Rothirsche. Nach der dritten Bundeswaldinventur ist fast jede zweite Eiche, Ahorn, Kirsche oder Esche in einer Höhe zwischen 20 und 130 verbissen, bei den Buchen ist fast jede fünfte betroffen.
„Es ist weiterhin eine große Herausforderung der nächsten Jahre den naturnahen Waldumbau voranzutreiben. Dazu braucht es Gesetze, die die Jagd in die Mitverantwortung einbeziehen, Jäger, die effektiv Rehe jagen, Förster, die naturnahe Waldstrukturen fördern und eine Politik die entsprechendes Handeln fördert. Wir brauchen stabile Wälder und je naturnäher unsere Wälder sind, desto weniger anfällig sind diese gegenüber extremen Wetterereignissen“, so der NABU Waldexperte Stefan Adler.
Mehr Infos:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/index.html?ref=nav
https://www.anw-deutschland.de
Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Waldexperte , Tel. +49 (0)30.284984-1623
E-Mail: Stefan.Adler@NABU.de
Christiane Schröder, NABU-Landesgeschäftsführerin Brandenburg, +49(0)331-201 5576, Schroeder@NABU-Brandenburg.de
Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemaße Waldwirtschaft (ANW), goltz@anw-deutschland.de