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Varoufakis & De Masi: Die Blackbox EZB muss geöffnet werden
Save the Date: Pressekonferenz mit Yanis Varoufakis & Fabio De Masi am 8. März in Brüssel
Yanis Varoufakis (ehemaliger Finanzminister der hellenischen Republik Griechenland und Mitbegründer von DiEM25) & Fabio De Masi (Europaabgeordneter, DIE LINKE) starten eine Massenpetition zur Herausgabe eines Dokuments der Europäischen Zentralbank (EZB). Zu den Unterstützern gehören prominente Politiker und Aktivisten verschiedener Parteienfamilien und Organisationen sowie zahlreiche Wissenschaftler, unter anderen die Professoren:
James Galbraith (University of Texas at Austin)
Arthur Gibson (University of Cambridge)
Gustav Horn (Hans-Böckler-Stiftung)
Aidan Regan (University College Dublin)
Jeffrey Sachs (University of Columbia)
Joseph Vogl (Humboldt University)
Zum Hintergrund:
2015 verlangte die neue griechische Regierung Verhandlungen mit der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfond (IWF) über öffentliche Schulden, die Fiskalpolitik und das Memorandum.
Die Troika lehnte dies ab. Sie zwang die griechische Regierung entgegen ihres demokratischen Mandats, ein drittes ‚Rettungsprogramm‘ zu akzeptieren, welches neue Kürzungsmaßnahmen und eine weitere Beschränkung der nationalen Souveränität beinhaltete.
Die EZB spielte bei der Erzwingung der griechischen Kapitulation eine Schlüsselrolle.
Zwei Entscheidungen des EZB-Rats führten zur Schließung der griechischen Banken und schließlich zur Einführung von Kapitalverkehrskontrollen am 29. Juni 2015.
Seitdem konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die EZB ein Rechtsgutachten erstellen ließ, um die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidungen zu untersuchen. Der Europaabgeordnete Fabio De Masi (DIE LINKE) verlangte von der EZB Kopien dieses Rechtsgutachtens. Diese Anfrage wurde durch EZB-Präsident Mario Draghi abgelehnt.
Die Linksfraktion im Europaparlament (GUE/NGL) hat daraufhin durch Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano (Universität Bremen) ein Rechtsgutachten erstellen lassen, das zu dem Ergebnis kommt, dass die EZB nicht berichtigt ist, die Herausgabe des Dokuments zu verweigern. Das Gutachten von Prof. Fischer-Lescano wird Grundlage einer möglichen Klage gegen die EZB sein, sollte diese ihre Weigerung aufrechterhalten.
Daher starten wir heute eine Kampagne mit einer breiten Koalition von Bürgerinnen und Bürgern, Europaabgeordneten sowie Abgeordneten nationaler Parlamente (aus verschiedenen Parteien und Mitgliedstaaten) und prominenten Wissenschaftlern, um von der EZB die Herausgabe des Rechtsgutachtens zu fordern. Die Ansichten der Unterstützerinnen und Unterstützer zur Zukunft der EU und der Eurozone unterscheiden sich und sie haben nicht zwingend eine Verbindung zur Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordisch Grünen Linken (GUE/NGL) im Europaparlament oder DiEM25.
Unsere Kampagne wird in drei Schritten ablaufen:
Fabio De Masi, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments (ECON) erklärt zu der Kampagne: „Erpressung gehört nicht zum Mandat der EZB. Indem sie griechischen Banken Liquidität beschnitt, um Rentenkürzungen, Steuererhöhungen und Privatisierungen zu erzwingen, hat sie ihr Mandat überschritten. Wenn die EZB der Ansicht ist, dass ihre Entscheidungen rechtmäßig waren, dann muss sie die Rechtsgutachten veröffentlichen, anstatt sie vor der Öffentlichkeit zu verbergen.“
Yanis Varoufakis, ehemaliger griechischer Finanzminister und Mitbegründer von DiEM25 fügt hinzu: „Wenn nicht gewählte Bürokraten willkürlich über ein europäisches Volk Macht ausüben, dann untergräbt das Europa. Die Entscheidung der EZB, die griechischen Banken im Sommer 2015 zu schließen, hat Europa schwer beschädigt. Das Mindeste, was die Europäer von der EZB erwarten können, ist die Herausgabe des von ihr in Auftrag gegebenen Rechtsgutachtens, das beurteilt, ob ihre Handlungen gegenüber Griechenland legal waren. Herr Draghi, wenn Sie rechtmäßig gehandelt haben, warum verweigern Sie dann gegenüber den europäischen Bürgern die Veröffentlichung des Rechtsgutachtens?“
Unsere Kampagne ist nur Teil eines langen Kampfes für Transparenz und Demokratie in der EU. Die Kampagne wird von verschiedenen prominenten Politikerinnen und Politikern unterstützt. Dies umfasst unter anderen Sahra Wagenknecht (Fraktionsvorsitzende DIE LINKE. im Deutschen Bundestag), Jean-Luc Mélenchon (La France insoumise, Kandidat zu den französischen Präsidentschaftswahlen 2017), Stefano Fassina (ehemaliger Vize-Minister für Wirtschaft und Finanzen Italiens, Sinistra Italiana), Zoe Konstantopoulou (ehemalige Präsidentin des griechischen Parlaments, Plefsi Eleftherias) sowie prominente Sozialdemokraten und Grüne aus Deutschland, Frankreich und weiteren EU-Staaten. Die vollständige Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer wird im Zuge der Kampagne veröffentlicht, außerdem wird DiEM25 weitere Persönlichkeiten, die den Aufruf unterstützen, separat bekannt geben. Darunter befinden sich unter anderen prominente US-Ökonomen sowie Sozialdemokraten aus Frankreich und Deutschland.
Kontakt
Büro Fabio De Masi
Mitglied des Europäischen Parlaments
0032 228 45 667
fabio.demasi@ep.europa.eu [2]
fabio-de-masi.de [3]
@FabioDeMasi
Links:
[1] https://www.change.org/p/mr-draghi-what-are-you-afraid-of-release-thegreekfiles
[2] mailto:fabio.demasi@ep.europa.eu
[3] http://fabio-de-masi.de/