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ZEW: Wohnungsleerstände setzen Immobilienpreise unter Druck

Date

09 Dec 2016

Sections

Euro & Finance

Immobilienpreise in Deutschland - Wohnungsleerstände setzen Verkaufspreise
von Eigenheimen unter Druck

Während in Deutschland derzeit vor allem der Anstieg von Immobilienpreisen
in Großstädten diskutiert wird, stehen in ländlichen und peripheren
Gebieten immer mehr Wohnungen leer. Dies betrifft vor allem, aber nicht
ausschließlich, die neuen Bundesländer. Entscheidender Faktor für hohe
Leerstände ist oft eine geringe lokale Wirtschaftskraft. Leerstehende
Wohnungen wiederum üben Preisdruck auf Immobilien in der Umgebung aus. Das
zeigt ein aktuelles ZEW-Diskussionspapier. Die Studie ist Teil des
interdisziplinären Forschungsprojekts "Single-Family Homes under Pressure
(Homes-uP)", das durch die Leibniz-Gemeinschaft gefördert wird.

Basis der Untersuchung sind mehr als 10.000 Verkaufsfälle von Ein- und
Zweifamilienhäusern sowie Reihenhäusern aus den Kaufpreissammlungen der
Gutachterausschüsse für Grundstückswerte in Brandenburg, Niedersachsen,
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Diese Verkaufsfälle wurden mit
kleinräumigen Daten zum Wohnungsleerstand auf Gemeindeebene des Zensus aus
dem Jahr 2011 kombiniert. Demnach zeigt sich: Mit jeder Verdopplung der
lokalen Leerstandsquote sinken die Marktwerte von Eigenheimen um
durchschnittlich 30 Prozent. Selbst nach Berücksichtigung von Unterschieden
in der Qualität der Objekte und der allgemeinen Attraktivität der
Gemeinden bleiben je nach Bundesland Preisabschläge von fünf bis acht
Prozent bestehen.

Die Studie zeigt weiterhin, dass Gemeinden, die heute vergleichsweise hohe
Wohnungsleerstände aufweisen, damit tendenziell bereits vor mehreren
Jahrzehnten zu kämpfen hatten. Dazu wurden Leerstandsdaten der
Zensusbefragungen von 1987 und 1995 mit Daten aus dem Zensus von 2011
verglichen. Dass Wohnungsleerstände trotz negativer Preissignale eine hohe
zeitliche Persistenz aufweisen, ist ökonomisch ineffizient und deutet auf
Marktversagen hin. "Diesem Marktversagen ließe sich wirtschaftspolitisch
begegnen, indem dauerhaft nicht mehr marktfähige Immobilien mit staatlicher
Unterstützung, etwa durch Abrissprämien, vom Markt genommen würden", sagt
Dr. Oliver Lerbs, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs
"Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement" und Koordinator des
Schwerpunkts "Finanzen privater Haushalte und Immobilien". Entsprechende
Programme waren bislang auf Ostdeutschland und große Mehrfamilienhäuser
fokussiert. "Mit Blick auf die demografische Entwicklung insbesondere
ländlicher Gemeinden sollte auch in Westdeutschland verstärkt über Rückbau
nachgedacht werden", erklärt Koautor Markus Teske.

Die vollständige Studie in englischer Sprache findet sich zum Download
unter: http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp16082.pdf

Für Rückfragen zum Inhalt:
Dr. Oliver Lerbs, Telefon 0621/1235-147, 0179-1409582, E-Mail lerbs@zew.de
Markus Teske, Telefon 0621/1235-372, E-Mail teske@zew.de

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