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ZEW: Konjunkturoptimismus erhält starken Dämpfer – Langfristiger Ausblick stabil

Date

23 May 2017

Sections

Development Policy
Innovation & Enterprise
Trade & Society

In der aktuellen Maiumfrage (02.05. – 17.05.2017) sind die
Konjunkturerwartungen für China um 17,8 Punkte im Vergleich zum Vormonat
erheblich gesunken (April 2017: 17,7 Punkte). Die recht positive Stimmung
aus der vorangegangenen Umfrage hat sich damit nicht gehalten. Der CEP-
Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler
Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten
wiedergibt, liegt aktuell bei minus 0,1 Punkten und damit wieder unterhalb
des langfristigen Durchschnitts von 5,2 Punkten. Auch die Beurteilung der
aktuellen Konjunkturlage erhielt einen Dämpfer und sank um 5,4 Punkte auf
einen neuen Wert von 12,2 Punkten.

Auffällig ist hingegen, dass sich die Punktprognosen leicht verbessern. So
stieg die Prognose für das dritte Quartal 2017 von 6,6 Prozent auf 6,7
Prozent. Auch die Gesamtprognose für 2017 wurde von 6,6 auf 6,7 Prozent
erhöht.

Wie lassen sich diese unterschiedlichen und auf den ersten Blick
widersprüchlichen Umfrageergebnisse erklären? "Die Stimmungsindikatoren
sind möglicherweise anfälliger für Ereignisse, die in der jüngsten
Vergangenheit oder kurzfristigen Zukunft liegen", erklärt Dr. Michael
Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich "Internationale
Finanzmärkte und Finanzmanagement" und Projektleiter der CEP-Erhebung. So
könnte der Rückgang der Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion von
7,6 Prozent im März auf 6,5 Prozent im April die Stimmung eingetrübt haben.
Zusammen mit der – zumindest für chinesische Verhältnisse – eher
schwächeren Quartalswachstumsrate des realen BIP von 1,3 Prozent im ersten
Quartal 2017 weist dies auf einen relativ verhaltenen Beginn des Jahres
hin. Gleichwohl sehen die Finanzmarktexperten/-innen für das gesamte Jahr
nach wie vor ein kräftiges Wachstum, in Übereinstimmung mit dem aktuellen
Fünfjahresplan der chinesischen Regierung.

Für Rückfragen zum Inhalt:
Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail schroeder@zew.de