ZEW: IT-Dienstleister erhöhen Innovationsbudgets bis 2017 deutlich
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Die deutschen IT-Dienstleister wollen ihre Innovationsbudgets bis 2017
deutlich erhöhen. 2015 lagen die Innovationsausgaben der Branche, die die
Aktivitätsbereiche Telekommunikation, Software, Datenverarbeitung und
Informationsdienste umfasst, bei 11,9 Milliarden Euro und damit um 1,2
Milliarden Euro über dem Vorjahr. Für 2016 geht die Branche von
Innovationsausgaben in Höhe von 13,1 Milliarden Euro aus, die im Jahr 2017
noch einmal auf dann 14,4 Milliarden Euro gesteigert werden sollen. Damit
würden die IT-Dienstleister innerhalb von nur drei Jahren ihre Budgets für
neue Telekommunikationsangebote und IT-Lösungen um 35 Prozent nach oben
schrauben. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Branchenreport Innovation "EDV
und Telekommunikation" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW). Er basiert auf den Ergebnissen der Deutschen Innovationserhebung,
die das ZEW im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) durchführt.
Die hohe Innovationsdynamik der IT-Dienstleister unterstreicht den rasanten
technologischen Wandel und die vielen neuen Innovationsmöglichkeiten, die
sich durch die Digitalisierung ergeben. Die IT-Dienstleister sind dabei in
mehrfacher Hinsicht ein Innovationsmotor. Erstens stellen sie die
materielle (Telekommunikationsnetze) und immaterielle (Softwarelösungen,
Datenbanken) Grundlage für die Digitalisierung in anderen Branchen bereit.
Zweitens bringen sie selbst zentrale Innovationen hervor, etwa bei
digitalen Plattformen. Drittens sind sie ein wichtiger
Innovationsdienstleister für andere Branchen, wenn es beispielsweise um Big-
Data-Analysen geht.
Ein Drittel der Innovationsausgaben bei IT-Dienstleistungen entfällt auf
die Telekommunikation (2017: 4,7 Milliarden Euro). Davon wiederum wird der
größte Teil – rund drei Viertel – in neue Telekommunikationsinfrastruktur
investiert. Auf Softwareaktivitäten entfallen rund 60 Prozent des
Innovationsbudgets der IT-Dienstleister, wobei mehr als die Hälfte dieser
Finanzmittel für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden.
Datenverarbeitung und Informationsdienste dagegen tragen nur knapp sieben
Prozent zu den Innovationsausgaben der Branche bei.
Gemessen am Umsatz liegt der Anteil der Innovationsbudgets der IT-
Dienstleister bei 7,1 Prozent. Damit kommen sie fast an die Werte der
innovationsstärksten deutschen Industriebranchen heran. Die Elektro-
industrie steckte zuletzt 10,4 Prozent ihres Umsatzes in Innovationen, im
Fahrzeugbau waren es 9,9 Prozent. Insgesamt gehören rund 15.000 Unternehmen
(mit fünf oder mehr Beschäftigten) zu den IT-Dienstleistern. Ihr Umsatz
betrug im Jahr 2015 rund 169 Milliarden Euro. Die Branche beschäftigte in
Deutschland etwas mehr als 800.000 Personen.
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Dr. Christian Rammer, Telefon 0621/1235-184, E-Mail rammer@zew.de