ZEW ehrt erstmals zwei Nachwuchsforscher
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ZEW zeichnet erstmals zwei Nachwuchswissenschaftler aus
Das ZEW hat den Heinz König Young Scholar Award in diesem Jahr zum ersten
Mal an zwei Wissenschaftler vergeben. Die Preisträger sind Nicholas Patrick
Frazier von der US-amerikanischen Rice University in Houston, Texas, und
Jan Tilly von der University of Pennsylvania im US-amerikanischen
Philadelphia.
Aufgrund der außerordentlichen Fülle von qualitativ hochwertigen
Einreichungen hatte sich die Jury dafür entschieden, zwei
Nachwuchswissenschaftler zu ehren. Mit der Auszeichnung prämiert das ZEW
die Arbeit von Nick Frazier zu Unsicherheitseffekten bei der Arbeitszeit
von Beschäftigten sowie Jan Tillys Untersuchung zu Beschäftigungs- und
Wohlfahrtseffekten der Kurzarbeit in Deutschland während der Rezession in
den Jahren 2008 bis 2010.
Der jährlich vom ZEW verliehene Heinz König Young Scholar Award ist mit
5.000 Euro dotiert und beinhaltet zusätzlich das Angebot eines
mehrmonatigen Forschungsaufenthalts am ZEW. Gestiftet wurde der
Forschungspreis in diesem Jahr von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz,
dem ehemaligen Präsidenten des ZEW und früheren Vorsitzenden des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung.
Durch die diesjährige doppelte Preisvergabe geht die Dotation zu gleichen
Teilen an Nick Frazier und Jan Tilly. Überreicht wurde der Heinz König
Young Scholar Award 2016 zum Abschluss des 18. ZEW Summer Workshops für
junge Ökonomen von Prof. Dr. Andreas Peichl, Leiter der Forschungsgruppe
"Internationale Verteilungsanalysen".
Die Arbeit von Nick Frazier ermittelt, wie hoch die zusätzliche
Entschädigung im Arbeitslohn für Beschäftige sein muss, damit sie
Unsicherheiten in den Arbeitszeiten akzeptieren. Fraziers Analyse
berücksichtigt zwei Szenarien, um eine derartige Kompensation zu messen:
zum einen wird der Arbeitszeitplan für die Beschäftigten mindestens drei
Wochen im Voraus festgelegt, zum anderen erhalten Beschäftigte das Angebot,
ihre Arbeitszeit um zehn Prozent zu kürzen. Unter dem Strich zeigt sich,
dass beide Szenarien dazu führen, dass der akzeptierte Lohn bei einer
Beschäftigung mit sicheren Arbeitszeiten niedriger liegt.
Jan Tilly stellt in seiner Untersuchung zur Kurzarbeit in Deutschland
signifikante Beschäftigungseffekte fest. Demnach ist es möglich, den Abbau
eines Arbeitsplatzes langfristig zu verhindern, indem durchschnittlich fünf
Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt werden. Dabei wurde ein neuer
Datensatz verwendet, der alle Beschäftigten und Unternehmen in Nürnberg und
Umgebung umfasst.
Der Heinz König Young Scholar Award ist nach dem im Jahre 2002 verstorbenen
Gründungsdirektor des ZEW, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz König, benannt und
würdigt hervorragende empirische Arbeiten junger
Wirtschaftswissenschaftler. Das ZEW will mit dem Preis der Vielzahl an
Auszeichnungen für arrivierte Forscher keine weitere hinzufügen, sondern –
ganz im Sinne von Heinz König – der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses den Vorzug geben.
Der ZEW Summer Workshop 2016 konzentrierte sich auf strukturelle Modelle
zur Evaluation politischer Maßnahmen. Ziel der Veranstaltung ist es,
regelmäßig den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs mit renommierten
Forschern zusammenzubringen. Während des diesjährigen Workshops waren als
Hauptredner dabei Prof. Jérôme Adda, Ph.D., von der Università Commerciale
Luigi Bocconi in Mailand, Prof. Christopher Flinn, Ph.D., von der New York
University sowie Prof. Jean-Marc Robin. Ph.D., der sowohl an der
französischen Universität Sciences Po Paris als auch am University College
London lehrt.
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