Statement Sommer zu Europaparlament und Walfang in Japan
Date
Sections
EU-Parlament gegen Walfang in Japan
Zur heutigen Entschließung des Europaparlaments zum Wahlfang in Japan sagte die Europaabgeordnete Renate Sommer (CDU), die das Dossier für die EVP-Fraktion betreut:
"Japan hat im vergangenen Jahr einen neuen 12-Jahresplan verabschiedet, der die Tötung von 4.000 Walen vorsieht. Das ist ungeheuerlich und ein klarer Bruch internationalen Rechts. Das Jagen von Walen ist schreckliche Tierquälerei. Oft werden die Tiere bis zu ihrer Erschöpfung verfolgt, bevor sie harpuniert werden. Die Harpunen explodieren, sobald sie im Walkörper stecken. Verletzte Wale werden dann an den Booten festgeschnallt und hinterhergezogen. Dabei sind die Köpfe der Wale oft unter Wasser, und sie ertrinken qualvoll. Es kommt aber auch vor, dass Wale noch lebend in Stücke geschnitten werden, denn sie können Atmung und den Herzschlag soweit herunterfahren, dass sie für tot gehalten werden.
Schon 1986 trat ein internationales Walfang-Moratorium in Kraft. Einige Staaten nutzten aber eine Gesetzeslücke aus, denn der Walfang 'für wissenschaftliche Zwecke' war bis 2014 noch erlaubt. Mit dieser Begründung wurden seit 1986 allein von japanischen Walfängern 20.000 Tiere getötet. Die Rechtsprechung des internationalen Gerichthofs sollte diesem Treiben ab 2014 ein Ende setzen. Doch Japan ignoriert dieses weltweite, umfassende Walfangverbot. Bereits in der Fangsaison 2015/2016 wurden 333 Wale erlegt, davon etwa 200 trächtige Tiere.
In unserer fraktionsübergreifenden Entschließung fordern wir die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten dazu auf, den illegalen Walfang in allen Verhandlungen mit Japan anzusprechen und die japanische Regierung zur Einstellung des Walfangs zu bewegen. Schließlich wird derzeit sowohl über eine strategische Partnerschaft als auch über ein Freihandelsabkommen EU-Japan verhandelt. Es dürfte auch im japanischen Interesse sein, diese Verhandlungen zu einem positiven Abschluss zu bringen."
Für weitere Informationen:
Dr. Renate Sommer MdEP, Tel. +33 388 17 7383