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Neue EU-Forschungspolitik schiebt Industrie ins Abseits

Date

07 Jun 2018

Brüssel/Frankfurt, 7. Juni 2018 – Mit dem neuen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ setzt die Europäische Kommission falsche Prioritäten. Äußerst kritisch sieht der Maschinenbau, dass in dem Vorschlag die Rolle der Industrie in der Forschungspolitik deutlich geschwächt werden soll. „Europas führende Rolle in zahlreichen Schlüsseltechnologien ist auch Resultat von erstklassiger europäischer Forschungsarbeit. Wenn die EU industrielle Forschung nun weniger stark fördern will, spielt sie mit der Zukunft des Technologiestandorts Europa“, warnt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA.

Die Pläne der Kommission lassen erwarten, dass das Budget für die vorwettbewerbliche Produktionsforschung und die Zugangschancen für die Unternehmen des Maschinenbaus abnehmen werden. „Gerade mittelständische Unternehmen können aber die Basistechnologien nicht alleine entwickeln, sondern brauchen die Kooperation mit den besten Unternehmen, Forschungsinstituten und Universitäten in Europa“, erklärt Brodtmann. Die geplante verstärkte Förderung von Einzelakteuren und Marktinnovationen hingegen stellt aus Sicht des VDMA keinen Mehrwert für Europa dar und muss der nationalen Ebene oder privaten Investoren überlassen bleiben.

Besonders gravierend ist der Einschnitt, weil andere Weltregionen gerade in hohem Maße strategisch in Technologieforschung investieren. „Während China viel Geld in die eigene industrielle Forschung steckt, fährt Europa seine Unterstützung zurück. So haben es die heimischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb besonders schwer“, sagt Brodtmann. Der VDMA appelliert an das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten, im weiteren Gesetzgebungsprozess die angewandte Forschung in industriellen Schlüsseltechnologien wieder stärker zu gewichten und vor allem den Zugang für den Mittelstand zu entsprechenden Projekten - und damit die Breitenwirksamkeit - sicherzustellen.

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Der VDMA vertritt mehr als 3.200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit 1,35 Millionen Erwerbstätigen im Inland und einem Umsatz von 226 Milliarden Euro (2017) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.