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DLG: Agritechnica 2017: Innovative Technologien für die Zukunft der Landwirtschaft

Date

06 Sep 2017

Sections

Global Europe
Innovation & Enterprise

Prozessautomatisierung schreitet voran – Agritechnica 2017 zeigt Lösungen – Internationale Stimmung von Zuversicht geprägt – Weltleitmesse für Landtechnik mit mehr als 2.800 Ausstellern aus 53 Ländern – Messegelände ausgebucht – Mehr als 400.000 Besucher erwartet

(DLG). Für die vom 12. bis 18. November 2017 (Exklusivtage am 12. und 13. November) auf dem Messegelände in Hannover stattfindende Weltleitmesse für Landtechnik, die Agritechnica, verzeichnet der Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) wieder ein hervorragendes Anmeldeergebnis: „Mehr als 2.800 Aussteller aus 53 Ländern werden unter dem diesjährigen Leitmotiv ‚Green Future – Smart Technology‘ ihre Neuheiten und aktuellen Weiterentwicklungen präsentieren“, erklärt DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke vor der Presse in Hannnover. Mit einer Ausstellungsfläche von rund 40 Hektar sei das Messegelände ausgebucht. Alle führenden Unternehmen der Branche würden mit einem vollständigen Angebot vertreten sein. Die Agritechnica unterstreiche damit eindrucksvoll ihre ungebrochene, hohe Attraktivität und ihre Stellung als die weltweit bedeutendste Ausstellung für Landtechnik. Die DLG erwartet auch in diesem Jahr wieder mehr als 400.000 Besucher, darunter rund 100.000 aus dem Ausland.

Internationaler denn je

Die Agritechnica ist internationaler denn je. Nahezu 1.700 (59 Prozent) Aussteller kommen aus dem Ausland. Dies entspricht einem neuen Höchststand. Die meisten Auslandsunternehmen rekrutieren sich aus Italien (370 Unternehmen), China (110), den Niederlanden (109), der Türkei (107), aus Frankreich (102), Österreich (67), Polen (67), Großbritannien (57), Kanada (56), Spanien (55), Dänemark (49), Finnland (47) und aus den USA (46). Zudem haben 13 Länder Gemeinschaftsbeteiligungen angemeldet, darunter erstmals aus Dänemark und Irland.

„Green Future – Smart Technologie“

Der Trend zur weiteren Automatisierung von Prozessen, verbunden mit intelligenten Datenmanagement-Systemen zur Optimierung der Regelung und Steuerung von Maschinen, Logistik, Dokumentation, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit, schreitet in der Landwirtschaft voran. Analog zur Industrie 4.0 gewinnt auch die Digitalisierung und Vernetzung der Wertschöpfungskette in der Landwirtschaft zunehmende Bedeutung. Cloud Computing und Big Data sind feste Begriffe geworden. Auf der Agritechnica, die unter dem Leitmotov „Green Future – Smart Technologie“ steht, zeigen die Hersteller vielfältige Lösungen. Diese versetzen die Landwirte in die Lage, noch effizienter und Ressourcen schonender zu produzieren. Dies ist aus den bei der DLG eingegangenen mehr als 320 Neuheitenanmeldungen von insgesamt 175 Ausstellern aus 24 Ländern abzulesen. Hieraus hat eine von der DLG eingesetzte, neutrale Expertenkommission zwei Neuheiten mit dem Innovation Award in Gold und 29 Neuheiten mit dem Innovation Award in Silber ausgezeichnet.

Differenzierte Entwicklung bei globalen Betriebsgrößen und beim Kapitaleinsatz

Global ist eine rückläufige Flächenausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe zu beobachten. 94 Prozent der Betriebe weltweit sind mit einer Fläche von bis zu fünf Hektar ausgestattet. Diese Betriebe bewirtschaften jedoch nur neun Prozent der globalen Landwirtschaftsfläche. Jedoch bewirtschaften in den am wenigsten entwickelten Ländern die bis fünf Hektar großen Betriebe rund 75 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Der Strukturwandel in der weltweiten Landwirtschaft ist unterschiedlich stark ausgeprägt. In Ländern der Subsahara Afrika, im Mittleren Osten, in Nordafrika und Lateinamerikafindet kaum Strukturwandel statt, die Betriebsstrukturen sind weitgehend stabil. Demgegenüber schreitet der Strukturwandel in den Industrieländern und auch in Südasien voran. Damit einher nimmt dort der Mechanisierungsgrad weiter zu. Insbesondere in den dynamisch wachsenden Volkswirtschaften Südasiens ist eine rasante Zunahme des Kapitaleinsatzes festzustellen.

Trotz der strukturellen Unterschiede sind alle Betriebe Bestandteil der weltweiten Ernährungssicherung. Sie benötigen Zugang zu Technologien, die die nachhaltige Produktivitätssteigerung ermöglicht. Auch der Zugang zu Betriebsmitteln, die angepasst an den Standort die Produktivität steigern, ist notwendig, um Fortschritte in der Ernährungssicherung zu erreichen. Schließlich sind Innovationen die Voraussetzungen dafür, die Betriebe in die Lage zu versetzen, die Nahrungsmittelerzeugung bei gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen zu steigern. Statistiken der FAO weisen darauf hin, dass die Investitionen in die landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere in Subsahara Afrika, dem Mittleren Osten, Nordafrika und Lateinamerika zu niedrig sind, um nachhaltige Produktivitätssteigerungen zu erzielen.

Aktuelle Situation auf den Märkten

Die globale Getreideernte mit einer Rekordernte in der Schwarzmeerregion sorgt für einen Bestandsaufbau und damit für ein Umfeld, in dem größere Preisanstiege unwahrscheinlich sind. Dennoch besteht Hoffnung für steigende Preise für bessere, weltweit nachgefragte Qualitäten. Und auch der Bestandsabbau bei den Getreideexporteuren nährt die Hoffnung auf freundlichere Preisentwicklungen. Jedoch führt die Rekordernte in der Schwarzmeerregion zu einer starken Konkurrenz für Getreideexporte aus den EU-Ländern. Zudem verteuert der starke Euro die EU-Getreideexporte.

In der Milchviehhaltung sind feste Preise zu erwarten. Gründe hierfür sind eine geringere Erzeugung in den Exportländern sowie eine anhaltend hohe Nachfrage, insbesondere nach Butter und Käse.

In der Schweinehaltung führt ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu aktuell festen Preisen. Darüber hinaus profitieren die Schweinehalter von niedrigen Futterkosten und einer günstigeren Preis-Kostenrelation. Allerdings besteht ein Absatzrisiko durch rückläufige Exporte nach China und allgemein in der Unsicherheit über die weitere Nachfrage.

Europäische Landwirte blicken optimistisch in die Zukunft

Die europäischen Landwirte blicken zuversichtlicher auf das Geschäftsumfeld. Das bis 2016 vorherrschende Stimmungstief ist überwunden. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung werden weit positiver beurteilt als noch im Herbst 2016. Auch die Investitionsbereitschaft legt wieder zu. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des DLG-Trendmonitors Europe vom Herbst 2017, bei dem jeweils 150 Landwirte aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und erstmals im August 2017 auch aus den Niederlanden und Russland befragt wurden.

Landwirte deutlich zuversichtlicher für die weitere Geschäftsentwicklung

Die verbesserte Lage auf den Märkten für Getreide, Milch und Schweinefleisch ist Grund für diesen Aufschwung. So beurteilen die in allen Ländern befragten Landwirte, insbesondere diejenigen in Deutschland, die aktuelle Geschäftslage weit positiver als noch im Herbst 2016. Gut aufgestellt sehen sich auch die erstmals befragten Landwirte in den Niederlanden. Sie beurteilen die aktuelle Geschäftslage am besten.

Auch für die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate sind die europäischen Landwirte wieder zuversichtlicher geworden. Es besteht die Hoffnung auf Preisaufschläge für bessere Getreidequalitäten. Auch sorgt die robuste Nachfrage nach Milchprodukten und Schweinefleisch für positive Aussichten. Und auch das anhaltend niedrige Zinsniveau trägt zu der positiven Stimmungslage bei. Die Landwirte können Investitionen zu günstigen Konditionen finanzieren, und notwendige Anschlussfinanzierungen können weit günstiger abgeschlossen werden.

Freundlicheres Wirtschaftsumfeld führt zu anziehender Investitionsbereitschaft

Die Trendwende im wirtschaftlichen Umfeld sorgt für eine wieder zunehmende Investitionslaune der Landwirte. Wie der aktuelle DLG-Trendmonitor zeigt, sind die Landwirte in Polen und Russland am investitionsfreudigsten. Sie planen in den nächsten zwölf Monaten insbesondere Investitionen in die Außenwirtschaft. Am geringsten sind laut der Befragung die Investitionsabsichten von französischen Landwirten.

Schwerpunkte bei Investitionsabsichten

Großen Investitionsbedarf sehen die Landwirte bei Traktoren.

  • Insbesondere die russischen Betriebsleiter, aber auch die Landwirte in Polen, Großbritannien und Deutschland sehen hier größeren Bedarf.
  • Bei Mähdreschern sind die größten Investitionsabsichten bei den russischen und polnischen Landwirten zu registrieren.
  • Auch Feldhäcksler stehen in Polen und Russland, aber auch in den Niederlanden auf der Liste der Investitionsabsichten.
  • Selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen werden am meisten in Deutschland und in den Niederlanden genannt.
  • In Mulch- und Direktsaattechnik wollen die Landwirte in Polen und in Deutschland investieren.
  • Grünland- und Futtererntetechnik sowie Investitionen in Dünge- und Pflanzenschutztechnik, aber auch automatische Lenksysteme werden von den niederländischen Landwirten am häufigsten genannt.
  • In Bodenbearbeitungstechnik wollen insbesondere die Landwirte in Frankreich, Deutschland und Russland investieren.

Deutschland: Digitalisierung steht noch am Anfang

Wie der DLG-Trendmonitor weiter zeigt, steckt die Digitalisierung in der deutschen Landwirtschaft noch in den Kinderschuhen. Bei der Frage nach der Nutzung von Software in der Betriebsführung fielen die Antworten verhalten aus. So nutzen die Landwirte gegenwärtig regelmäßig Datentransfers zu Beratungsstellen sowie zu Behörden, um auf diesem Wege Anträge zu stellen. Die Nutzung von Apps ist bei den Landwirten weit verbreitet. So bieten die Apps Unterstützung bei täglichen Aufgaben der Betriebsführung und sind schnell und einfach zu installieren. Cloud-Software und Entscheidungsunterstützungssysteme nutzen die Landwirte bisher eher verhalten. Die in vielen Regionen noch immer unzureichende Dateninfrastruktur, aber auch die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Datensicherheit bremst deren Nutzung. Dennoch, der Trend zur weiteren Automatisierung von Prozessen, verbunden mit intelligenten Datenmanagement-Systemen zur Optimierung der Regelung und Steuerung von Maschinen, Logistik, Dokumentation, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit, in der Landwirtschaft schreitet voran und bietet den Landwirten neue Lösungen an.

Moderne Landwirtschaft braucht den Konsens mit der Gesellschaft

Neue technische Lösungen sind notwendig. Denn die weltweiten Herausforderungen sind nur mit einer innovativen Landwirtschaft zu bestehen, die den sich ständig weiterentwickelnden Zuwachs an Wissen und Können integriert. Hierzu ist ein belastbarer und kontinuierlicher Konsens mit der Gesellschaft über die landwirtschaftlichen Produktionsprozesse eine der Grundvoraussetzungen. Fortschritte in der landwirtschaftlichen Produktion und den Produktionsmethoden sowie ihre gesellschaftliche Bewertung müssen im Kern übereinstimmen. Dies ist derzeit an einigen Stellen nicht mehr gegeben. Für die Landwirtschaft besteht daher die große Herausforderung, sich mit der abnehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz der modernen Landwirtschaft auseinanderzusetzen und akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Ein wesentlicher Ansatz für den Dialog mit der Gesellschaft sind die landtechnischen Innovationen, die in großem Maße zu einer Umwelt und Ressourcen schonenden Landbewirtschaftung beitragen. Hierauf müssen die Landwirte im Dialog mit der Gesellschaft verstärkt hinweisen. Informationsplattform dazu ist die Agritechnica mit einem Feuerwerk an Innovationen und einem internationalen Fachprogramm der Spitzenklasse.

Ausführliche Informationen zur Agritechnica 2017: www.agritechnica.com.

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