ZEW stellt seine Stärken unter Beweis
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Das ZEW hat seine Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsjahr 2016 eindrucksvoll
bewiesen. Angesichts eines zunehmend härter umkämpften nationalen und
internationalen Forschungsmarkts bewegte sich der Drittmittelanteil im Jahr
2016 mit 44 Prozent (Vorjahr: 46 Prozent) weiter auf einem konstant hohen
Niveau. 19 Prozent der eingeworbenen Drittmittel stammten dabei aus
Aufträgen der Europäischen Union. Der gelungene Stabwechsel bei der
wissenschaftlichen Leitung des ZEW sowie die herausragende Evaluierung
durch die Leibniz-Gemeinschaft im Jahr des 25-jährigen Bestehens des
Instituts haben zudem dazu beigetragen, dass das ZEW seine Position als
eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Europa untermauert
hat. Die Gründung der neuen Forschungsgruppe "Marktdesign" stellt ein
weiteres Alleinstellungsmerkmal dar, das den traditionell innovativen
Charakter des Instituts belegt.
Das Drittmittelaufkommen des ZEW lag im Jahr 2016 bei 8,2 Millionen Euro
(2015: 8,9 Millionen Euro) – ein beachtliches Ergebnis unter der
Voraussetzung schwierigerer Rahmenbedingungen aufgrund eines gestiegenen
Wettbewerbs um Drittmittel auf dem nationalen und internationalen
Forschungsmarkt im Vergleich zu den Vorjahren. Wichtigste Auftraggeber mit
Blick auf die Drittmittelstruktur des ZEW waren mit 33 Prozent nationale
und ausländische Ministerien wie etwa aus Dänemark, Österreich und der
Schweiz. Der Anteil der EU-Institutionen am Drittmittelaufkommen des ZEW
lag bei 19 Prozent. Auf die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und
Stiftungen entfiel im Jahr 2016 ein Drittmittelanteil von zusammen 15
Prozent. Bundesländern (13 Prozent), Unternehmen und Verbänden (elf
Prozent) sowie wissenschaftlichen Einrichtungen (neun Prozent) kam
ebenfalls eine wichtige Rolle als Zuwendungsgeber zu. Mit Gesamterträgen
von rund 19 Millionen Euro konnte sich das ZEW im Geschäftsjahr 2016 im
internationalen Wettbewerb erneut gut behaupten.
Seine Stellung als wirtschaftswissenschaftliche Forschungseinrichtung mit
einer außerordentlich hohen internationalen Reputation konnte das ZEW dank
seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2016 festigen, wie die
Spitzenbewertung des Instituts im Rahmen der externen Evaluierung durch die
Leibniz-Gemeinschaft zeigte. Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig
spätestens alle sieben Jahre extern evaluiert. International ausgewiesene
Sachverständige bewerten dabei die Leistungen und Strukturen jeder
Einrichtung auf Basis schriftlicher Unterlagen sowie einer Begehung vor
Ort. Im Anschluss an die Prüfung des ZEW im März 2016 vergab der Senat der
Leibniz-Gemeinschaft Bestnoten für die Forschungsarbeit des Instituts auf
der Grundlage vielfältiger Methoden zu aktuellen und relevanten
Fragestellungen unter anderem zum Brexit, zur Eurokrise, zur
Digitalisierung sowie zu den Gefahren des politischen Protektionismus. Vor
allem die ZEW-eigenen umfangreichen empirischen Datengrundlagen sowie die
qualitativ hochwertigen Beratungs- und Serviceleistungen gaben den
Ausschlag für die sehr gute bis exzellente Bewertung des ZEW, nachdem
bereits bei der vorangegangenen Evaluierung im Jahr 2009 sehr gute
Leistungen attestiert wurden.
Bei den Vorbereitungen für die Evaluierung wurde das ZEW stets von den
Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirates begleitet. Das Gremium ist
beratend in die Erstellung der Forschungskonzeption und Strategieplanung
des Instituts mit eingebunden. Die exzellente Forschungs- und
Beratungsleistung des ZEW ist nicht zuletzt auch auf die verdienstvolle
Arbeit des Wissenschaftlichen Beirates zurückzuführen. Im Jahr 2016 wurden
sechs langjährige Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats feierlich aus
ihrem Amt verabschiedet, die sich mit Sachkompetenz und großem Engagement
für das ZEW eingesetzt hatten, darunter Prof. Dr. Friedrich Buttler,
Staatssekretär a. D. im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
des Landes Brandenburg und bisheriger Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirats, sowie Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot, Leiter des Instituts für
Information, Organisation und Management an der Ludwig-Maximilians-
Universität München und stellvertretender Vorsitzender des
Wissenschaftlichen Beirats. Die erneute herausragende Evaluierung des ZEW
im Jahr 2016 unterstrich nicht nur den Einsatz des Wissenschaftlichen
Beirates, sondern auch die nahtlose und erfolgreiche Übergabe der
wissenschaftlichen Führung des ZEW an Prof. Achim Wambach, Ph.D., der das
Institut als neuer Präsident offiziell seit April 2016 leitet.
Zur Amtseinführung von Prof. Achim Wambach, Ph.D. im Zuge des ZEW
Wirtschaftsforums 2016 sowie zum Festakt anlässlich des 25-jährigen ZEW-
Bestehens kamen rund 550 nationale und internationale Gäste aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in die Räume des
Institutsgebäudes in der Mannheimer Innenstadt, das im Jubiläumsjahr
erworben wurde. Mit der neuen Präsidentschaft wurde auch fachlich ein neuer
Schwerpunkt gesetzt: Die von ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D. neu
gegründete Forschungsgruppe "Marktdesign" verfolgt das Ziel, individuelle
Märkte und Institutionen nicht nur zu analysieren, sondern auch aktiv zu
gestalten. Das Land Baden-Württemberg fördert den Aufbau der neuen ZEW-
Forschungsgruppe mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von einer Million
Euro. Auch wissenschaftlich war das zurückliegende Geschäftsjahr
ertragreich. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 74 Aufsätze von ZEW-
Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern in referierten und
international anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht. Mit mehr als
430 Vorträgen im In- und Ausland trugen die ZEW-Forscherinnen und -Forscher
ihre wissenschaftliche Expertise auch im Jahr 2016 in die internationale
Wissenschaftsgemeinde hinein. Zugleich wurden rund 230 wissenschaftliche
Projekte am ZEW bearbeitet.
Mit Veranstaltungen wie den ZEW Lunch Debates in Brüssel zu Europas
digitaler Zukunft, zur Kapitalmarktunion, zum Brexit sowie zur europäischen
Arbeitslosenversicherung, mit dem Vortrag von Carlos Moedas, EU-Kommissar
für Forschung, Wissenschaft und Innovation, zum Thema Innovationswettbewerb
in Europa und mit dem Forschungsprojekt "Reallabor Asylsuchende in der
Rhein-Neckar-Region" prägte das ZEW im Jahr 2016 maßgeblich den
öffentlichen Diskurs. Die stetige internationale Vernetzung des ZEW ging
allerdings auch über die Grenzen Europas hinaus. Zusammen mit dem National
Bureau of Economic Research (NBER), der größten Vereinigung US-
amerikanischer Ökonominnen und Ökonomen, organisierte das ZEW im Juni 2016
das Trans-Atlantic Public Economics Seminar (TAPES) mit Fokus auf Studien
zu Sozialversicherungsprogrammen. Die TAPES-Konferenz gilt als eine der
weltweit wichtigsten Veranstaltungen im Bereich der Finanzwissenschaft und
brachte zahlreiche international renommierte Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler ans ZEW.
Der ZEW-Jahresbericht 2016 steht zum Download bereit unter:
http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/jb/jb16.pdf
Gerne schicken wir Ihnen auch eine gedruckte Ausgabe des ZEW-Jahresberichts
2016 zu. Bitte schicken Sie dazu Ihre Anfrage an Angela Haybat, E-Mail
haybat@zew.de
Für Rückfragen zum Inhalt:
Thomas Kohl, Telefon 0621/1235-111, E-Mail kohl@zew.de