ZEW: Konjunkturerwartungen für China steigen weiter deutlich
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Konjunkturerwartungen für China steigen weiter deutlich
In der aktuellen Aprilumfrage (05.04. – 19.04.2017) sind die
Konjunkturerwartungen für China um 3,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat
gestiegen. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler
Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten
wiedergibt, liegt damit bei 17,7 Punkten (März 2017: 14,5 Punkte). Mit
diesem dritten Anstieg in Folge wird der Wert des langfristigen
Durchschnitts von 5,4 Punkten deutlich überschritten. Der bisher höchste
Wert für die Erwartungen (21,4 Punkte, Juni 2014) scheint in greifbarer
Nähe zu liegen.
Die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage verbessert sich klar um 14,3
Punkte und erreicht nun einen Wert von 17,6 Punkten. Dies ist die beste
Bewertung der Situation seit Beginn der Umfrage im Juli 2013.
Die Punktprognosen verbessern sich ebenfalls. So stieg die Prognose für das
zweite Quartal 2017 von 6,6 Prozent auf 6,7 Prozent. Für das gesamte Jahr
2017 beträgt die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt aktuell 6,6 Prozent
sowie 6,5 Prozent für das Jahr 2018. Beide Jahresprognosen wurden seit der
vorangegangenen Umfrage vor einem Monat um 0,1 Prozentpunkte angehoben.
Wichtigster Wachstumstreiber ist der Binnenkonsum, der von einer erwarteten
stärkeren Zunahme der Beschäftigung gestützt wird. Aber auch der
Außenhandel soll sich den Umfrageteilnehmern/-innen zufolge wieder besser
entwickeln.
Bei den Branchen ruhen die Hoffnungen vor allem auf der
Informationstechnologie, den Versicherungen und den Investmentbanken. Auch
die Bereiche "Automobile" und "Baugewerbe" sowie die konsumnahen Sektoren
werden sehr positiv gesehen.
"Vor dem Hintergrund der derzeitigen Prognosen und Erwartungen könnte sich
die chinesische Volkswirtschaft wieder in einem ruhigen Fahrwasser mit den
gewohnt hohen Wachstumsraten bewegen", sagt Dr. Michael Schröder, Senior
Researcher im ZEW-Forschungsbereich "Internationale Finanzmärkte und
Finanzmanagement" und Projektleiter der CEP-Erhebung.
Für Rückfragen zum Inhalt:
Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail schroeder@zew.de