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US-Megadeals prägen den Öl- und Gassektor weltweit

Date

12 May 2016

Sections

Euro & Finance

Drei Megadeals in den USA haben im vergangenen Jahr für ein unverändert
hohes Transaktionsvolumen bei den weltweiten M&A-Aktivitäten im Öl- und
Gassektor gesorgt. Nach dem Rekordjahr 2014 mit einem Transaktionsvolumen
von weltweit 151 Milliarden Euro lag das Volumen 2015 bei 148 Milliarden
Euro. Mit 20, 18 und 16 Milliarden Euro waren die drei Megadeals in den USA
für mehr als ein Drittel des gesamten weltweiten Transaktionsvolumens des
Jahres 2015 verantwortlich. Auf den US-amerikanischen Markt bezogen, waren
das die dritt-, viert- und fünftgrößte Übernahme aller Zeiten. Zu diesem
Ergebnis kommen aktuelle Untersuchungen des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) auf Basis der Zephyr-Datenbank von Bureau van
Dijk (BvD).

Der jüngste Megadeal der Branche fand allerdings auf europäischem Boden
stattfand. Die Übernahme der im englischen Reading ansässigen BG Group
durch die Royal Dutch Shell im Februar 2016 war mit rund 60 Milliarden Euro
die größte Übernahme im Öl- und Gassektor seit zehn Jahren. Während das
Transaktionsvolumen weiterhin hoch ist, zeichnet sich bei der Anzahl der
Transaktionen ein deutlicher Rückgang ab.

Belief sich die Anzahl an Transaktionen im Jahr 2014 noch auf 444,
halbierte sie sich im vergangenen Jahr fast auf nur noch 264 Deals. "Grund
dafür ist eine neue, abwartende Haltung in der Branche", erklärt Niklas
Dürr, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der ZEW-Forschungsgruppe
"Wettbewerb und Regulierung". Nach mehr als einem Jahr niedriger Preise bei
Öl und Gas folgt nun eine Phase der Unsicherheit und Neuausrichtung der
Branche. "Da keine großen Preiserhöhungen in den nächsten Jahren erwartet
werden, halten die Konzerne ihr Kapital lieber zusammen, als riskante
Abenteuer zu wagen", sagt Niklas Dürr.

Hinzu kommt, dass sich vor allem US-amerikanische Fracking-Firmen durch
Investitionen der vergangenen Jahre hoch verschuldet haben. Diese Schulden
müssten bei einer potenziellen Übernahme vom Käufer getragen werden, was
den Aufkauf von Unternehmen hemmt. "Diese Entwicklungen werden nach den
jüngsten Megadeals dieses Jahr für eine Abkühlung des Marktes sorgen", so
Niklas Dürr.

Den vollständigen aktuellen M&A Report finden Sie unter:
http://www.zew.de/fileadmin/FTP/zn/schwerpunkte/ma-report/MA-Report0416.pdf

Für Rückfragen zum Inhalt:
Niklas Dürr, Telefon 0621/1235- 386, E-Mail duerr@zew.de

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