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NABU: Verpackungsabfälle aus Kunststoff für Obst und Gemüse seit 2000 um 140 Prozent gestiegen

Date

20 Apr 2018

Sections

Agriculture & Food
Umwelt/Plastikmüll/Zum Tag der Erde (22.4.)
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"Miller: Supermärkte in Deutschland müssen wieder mehr lose Ware anbieten, um Plastikmüll zu vermeiden"
 
Berlin – Zum diesjährigen Tag der Erde am 22. April macht der NABU auf den verschwenderischen Umgang mit Kunststoffen für Obst- und Gemüseverpackungen aufmerksam. Der Tag der Erde steht in diesem Jahr unter dem Motto, die Plastikflut zu beenden.
 
Dass man davon in Deutschland noch weit entfernt ist, zeigen die aktuellen Daten des NABU zu Kunststoffabfällen durch Obst- und Gemüseverpackungen. Mit 63 Prozent wird das meiste Obst und Gemüse in Deutschland bereits vorverpackt verkauft. Das ist das Ergebnis einer Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, welche die Studie im Auftrag des NABU durchgeführt hat. Knapp 68 Prozent des Gemüses werden vorverpackt angeboten, bei Obst sind es etwa 60 Prozent. Dabei sind Obst und Gemüse meist von Natur aus robust genug, um lose verkauft zu werden. Kunststoff ist mit 72 Prozent das dominierende Packmittel bei Gemüse, bei Obst hat Kunststoff einen Anteil von 53 Prozent. Hier spielen Papierverpackungen noch eine größere Rolle, die aber nicht umweltfreundlicher sind als Kunststoffverpackungen. „Supermärkte müssen wieder mehr lose Ware anbieten, um Plastikmüll zu vermeiden. Unsere Obst- und Gemüseabteilungen zeigen unseren völlig falschen Umgang mit Plastik“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, „Kunststoff muss für langlebige Güter und Mehrweglösungen eingesetzt werden, statt für gut vermeidbare Einwegverpackungen.“
 
In Deutschland liegt der Anteil der Verpackungen am Kunststoffmüll bei 60 Prozent. „Bisher wird nur die Hälfte der jährlich drei Millionen Kunststoffabfälle durch Verpackungen recycelt. Hier gibt es enorm viel Luft nach oben. Am besten für die Umwelt ist es aber, Verpackungsabfälle direkt zu vermeiden, denn auch Recycling ist energieaufwändig“, sagt NABU-Referentin für nachhaltigen Konsum Katharina Istel. „Während der Recycling-Gedanke bei Politik, Industrie und Handel immer mehr ankommt, muss das Thema Abfallvermeidung leider meistens betriebswirtschaftlichen Vorteilen weichen.“
 
Die stärkere Vermeidung von Einwegverpackungen würde sich auch positiv auf das Landschaftsbild in Deutschland auswirken. Denn auch bei weltweit vergleichsweise gut funktionierenden Entsorgungsstrukturen landen zu viele Kunststoffabfälle in der Natur –  darunter viele Verpackungen, wie die regelmäßigen Clean-Ups des NABU an den Stränden der Nord- und Ostsee zeigen.
 
Weitere Informationen: www.NABU.de/Gemueseverpackungen
 
 
 
Für Rückfragen:
Katharina Istel, Referentin für nachhaltigen Konsum, Tel.: +49 (0)30-284 984-1661, E-Mail: Katharina.Istel@NABU.de
 
 
 
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