EURACTIV PR

An easy way of publishing your relevant EU press releases.

NABU-Statement zu ICCT-Spritverbrauchsstudie für Pkw

Date

06 Nov 2017

Sections

Climate & Environment

Miller: Messungen auf dem Prüfstand sind sinnlos / Emissionen müssen unter realen Fahrbedingungen ermittelt werden

________________________________________________________________

 

Berlin – Eine heute von der unabhängigen Forschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) vorgestellte Studie belegt die Abweichung des tatsächlichen Kraftstoffverbrauchs zwischen den Herstellerangaben und tatsächlichen Emissionen bei Neuwagen um durchschnittlich 42 Prozent. Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Spritverbrauchslüge der Autoindustrie wird immer offenkundiger. Noch nie war die Abweichung zwischen angegebenem und tatsächlichem Kraftstoffverbrauch so hoch wie heute. Klimaschutz findet bei neuen Pkw vor allem auf dem Papier statt. Prüfstandwerte sind zunehmend reine Phantasiewerte und damit sinnlos. Analog zu den Luftschadstoffemissionen brauchen wir auch für CO2 schnellstmöglich Emissionsmessungen im realen Fahrbetrieb.“

 

Die Ergebnisse der Studie müssten ein letzter Weckruf für die Europäische Kommission sein, mit dem für Mittwoch angekündigten Gesetzespaket zur künftigen Ausgestaltung der CO2-Grenzwerte für Pkw ein ambitioniertes Konzept zur tatsächlichen Emissionsminderung nach 2021 vorzulegen. Auch die künftige Bundesregierung müsse sich von der Rolle des reinen Erfüllungsgehilfen der Automobilindustrie emanzipieren und stattdessen eine Verkehrswende einleiten, die Mobilität und Klimaschutz in Einklang bringe. Die CO2-Grenzwertverordnung böte hier den effektivsten Hebel, um das nationale Treibhausgasminderungsziel von 42 Prozent im Verkehrssektor bis 2030 erreichen zu können. „Ein ambitionierter Grenzwert für das Jahr 2030, mit einem verbindlichen Zwischenziel für 2025 sowie einer Quote für Elektroautos sind unabdingbar“, so Miller. Darüber hinaus müssten bestehende Grenzwerte durch effektive Marktüberwachung sowie ein „Not-to-exceed-Limit“, also eine maximal zu tolerierende Abweichung im realen Fahrbetrieb, abgesichert werden.

 

Studie From laboratory to road – A 2017 update of official and “real-world” fuel consumption and CO2 values for passenger cars in Europe:

http://www.theicct.org/publications/laboratory-road-2017-update  

 

Für Rückfragen:

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik, Tel. +49 (0)30.284984-1613 oder Mobil +49 (0)172.9201823, E-Mail: Dietmar.Oeliger@NABU.de

 

Daniel Rieger, Referent Verkehrspolitik, Tel. +49 (0)30.284984-1927 oder Mobil +49 (0)174.1841313, E-Mail: Daniel.Rieger@NABU.de