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"Kreislaufwirtschaft braucht individuelle Lösungen"

Date

29 Mar 2022

Sections

Trade & Society
  • VDMA: "One-size-fits-all"-Lösung wäre der falsche Weg
  • Unterscheidung zwischen Konsum- und B2B-Produkten ist von zentraler Bedeutung
  • Digitaler Produktpass bietet Chancen für neue Geschäftsmodelle

Brüssel/Frankfurt, 29. März 2022 – Die EU will künftig nur noch nachhaltige, sichere und zirkuläre Produkte auf dem Binnenmarkt zulassen. Dies sieht die angekündigte EU-Initiative zur nachhaltigen Produktpolitik vor, die auch eine Überarbeitung der Ökodesign-Richtlinie beinhaltet. Produktspezifische Anforderungen, gekoppelt mit einem Digitalen Produktpass, werden auch auf den Maschinen- und Anlagenbau einen deutlichen Einfluss haben. Richtig ausgestaltet können sie Raum schaffen für neue Geschäftsmodelle im Sinne der Kreislaufwirtschaft. „Entscheidend dabei ist jedoch, dass die EU hier keine ,One-size-fits-all-Lösung´ anstrebt“, betont VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Die Frage, welche Informationen und Anforderungen ein Produkt tatsächlich im Sinne von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft verbessern, muss individuell gelöst werden.“

Der VDMA spricht sich nicht nur gegen eine generelle Volldeklaration von Produkten in der neuen EU-Initiative aus. „Wichtig ist auch eine Unterscheidung zwischen Konsumprodukten und Business-to-Business-Produkten. Investitionsgüter leisten schon aufgrund von heutigen Marktanforderungen einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft durch ihre Langlebigkeit, Reparierfähigkeit und Recyclingfähigkeit“, erläutert Brodtmann.

Mögliche Chancen durch einen Digitalen Produktpass
Für den Maschinen- und Anlagenbau besteht eine entscheidende Herausforderung der Kreislaufwirtschaft darin, das Informationsgefälle und die damit verbundenen Transaktionskosten zu überwinden. Die Idee, Produktanforderungen mit einem Digitalen Produktpass (DPP) transparent und rückverfolgbar am Markt zu machen, bietet Chancen, wenn dieser Produktpass richtig ausgestaltet wird. „Ein weiteres Bürokratiemonster, das mit wesentlichem Aufwand und Kostenbelastungen verbunden wäre, gilt es dabei zu vermeiden“, mahnt Brodtmann. Ein für mittelständische Betriebe handhabbares Instrument mit geringem Datenmanagement muss das Ziel sein.

Noch wichtiger wäre, dass der DPP an Kundenanforderungen, die sich verändern, angepasst werden kann. Dann kann er für die Maschinenbauer einen echten Mehrwert schaffen, indem er mithilft, neue (digitale) Geschäftsmodelle und Dienstleistungen zu entwickeln. „Gerade wenn es zu einer Verknüpfung mit dem Digitalen Zwilling kommt, an dem die Unternehmen des Maschinenbaus bereits arbeiten, kann der Digitale Produktpass für unsere Branche Chancen bereithalten und die Digitalisierung wie die Kreislaufwirtschaft voranbringen“, resümiert der VDMA-Hauptgeschäftsführer.

Weitere Informationen zur Kreislaufwirtschaft finden Sie hier auf unserer Homepage.

Ein Foto von VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann finden Sie hier.

Der VDMA vertritt mehr als 3400 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.
 

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