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Informationswirtschaft - Unternehmen schöpfen das Potenzial von Social Media noch nicht richtig aus

Die sozialen Netzwerke bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, sie für ihren Unternehmenserfolg zu nutzen. Allerdings schöpfen bisher viele von ihnen das vorhandene Potenzial noch nicht richtig aus, beispielsweise in Bezug auf die Verbesserung eigener Produkte und Dienstleistungen. Diese Chancen ungenutzt zu lassen ist bedenklich, denn bereits jetzt erwartet jedes zweite Unternehmen der Informationswirtschaft, das in den sozialen Medien aktiv ist, dass deren Bedeutung für den Unternehmenserfolg in den nächsten beiden Jahren weiter zunehmen wird. Aktuell geht dagegen nur knapp ein Viertel dieser Unternehmen von einer hohen Bedeutung sozialer Medien für den Unternehmenserfolg aus. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, bei Unternehmen der Informationswirtschaft in Deutschland.

Allein die Einrichtung eines Unternehmens-Profils auf Facebook oder eines Corporate Blogs reicht nicht aus, um die Potenziale sozialer Medien für den Unternehmenserfolg zu nutzen. Ebenso wichtig ist es, das Feedback, das die Nutzer/innen geben, auszuwerten und darin enthaltene konstruktive Kritik oder kreative Vorschläge aufzugreifen. Bisher nutzt lediglich ein knappes
Drittel der Social-Media-aktiven Unternehmen in der Informationswirtschaft (IKT-Branche, Medien und wissensintensive Dienstleister) dieses Potenzial und verwertet die Informationen sowie das Feedback der Nutzer/innen oder Mitarbeiter/innen, um eigene Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.

"Manchen Unternehmen gelingt es sehr gut, aktiv Feedback von Kunden oder Usern einzuholen und vorgeschlagene Ideen in neue Produktkomponenten umzusetzen. Das schafft neue Absatzmöglichkeiten und stellt die aktiven User zufrieden. Um eine solche Strategie konsequent umzusetzen, bedarf es allerdings personeller Ressourcen", erklärt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT).

Die ZEW-Umfrage macht des Weiteren deutlich, dass knapp ein Viertel der Social-Media-aktiven Unternehmen (24 Prozent) dem Einsatz von Social Media eine hohe Bedeutung beimessen. Allerdings zeigt sich auch, dass etwa genauso viele Unternehmen diese Bedeutung momentan noch nicht richtig einzuschätzen vermögen. Der Blick in die Zukunft zeigt aber, dass inzwischen jedes zweite Unternehmen, das soziale Medien nutzt, davon ausgeht, dass deren Bedeutung für den Unternehmenserfolg in den nächsten beiden Jahren weiter zunehmen wird. Nur ein Fünftel der Unternehmen ist sich bezüglich dieser Frage unsicher. Insgesamt 30 Prozent der Social-Media- aktiven Unternehmen gehen von einer unveränderten Bedeutung für die nächsten zwei Jahre aus.

Soziale Medien bieten für Unternehmen kostengünstige Kanäle, um mit Kundinnen und Kunden, aber auch mit Mitarbeitern/-innen oder externen Partnern/-innen zu kommunizieren und zu interagieren. Das ist besonders für kleine Unternehmen von Vorteil. Dennoch machen größere Unternehmen deutlich mehr Gebrauch von Social Media. Keine großen Unterschiede zeigen sich hingegen bezüglich der Aktivitäten, für die die Unternehmen die sozialen Medien einsetzen: 73 Prozent der kleinen und jeweils 79 Prozent der mittleren und großen Unternehmen nutzen soziale Medien für Werbung und Marketing. Knapp 56 Prozent der Social-Media-aktiven Unternehmen wollen die Kundenloyalität durch den Online-Informationsaustausch verbessern.

Die ZEW Umfrage Informationswirtschaft findet sich zum
Download unter: http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/brepikt/201604BrepIKT.pdf

Für Rückfragen zum Inhalt:
Prof. Dr. Irene Bertschek, Telefon 0621/1235-178, E-Mail bertschek@zew.de