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Aggravation instead of Reconciliation / Verschärfung statt Versöhnung

Date

06 Dec 2017

Sections

Global Europe
Languages & Culture
Security

****Deutsche Version s.u.****

 

"With his plans to recognize Jerusalem as the capital of Israel, Donald Trump deliberately pours oil on the fire of the Middle East conflict and provokes the entire Islamic, but also the Christian world and humanity as a whole," says Gregor Gysi, President of the European Left, criticizing the plans of the US President. Gysi continues:

"For decades, the status of Jerusalem has been part of the struggle for a peaceful solution to the Middle East conflict, a city shaped like no other by important Christian, Jewish and Muslim holy sites, which has great significance both religiously and politically, not only for Israelis and Palestinians, also for the entire Christian, Jewish, Islamic, other and non-religious world.

In 1948, the United Nations decided to found the state of Israel in order to provide the Jews, after the Holocaust, with the right to their own statehood, lasting protection, a guarantee of life and perspective. This was related to the fact that people without Jewish faith can live equally in Israel. In addition, the UN decided in 1948 to found a state of Palestine. While there is the state of Israel, the Palestinians are still waiting to realize their claim. Like the Israelis, they have a right to security, independence and sovereignty. In accordance with all UN decisions, the state of Palestine is to be proclaimed and recognized within the 1967 borders.

This excludes a one-sided claim of Israel on Jerusalem as the capital. An exchange of territories can only be agreed between the sovereign states of Israel and the future Palestine. The Israeli settlement in the West Bank and East Jerusalem, which is in violation of international law and condemned by the UN Security Council, undermines the efforts for a peace in the Middle East, which includes a two-state solution from which Israeli politicians increasingly refrain.

Either there is an understanding between Israel and Palestine regarding Jerusalem, or an international solution is being created for Jerusalem to secure the claim of all believers and humanity in this historically unique city. The international community would then be responsible for the safety of the people of Jerusalem, the preservation of all religious and cultural sites, the freedom to practice any religion, and the enhancement of the quality of life in the city.

With his plans for unilateral recognition of Jerusalem as the capital of Israel, US President Trump does not support a solution and provokes Islamist riots worldwide. That makes the policy against terrorism implausible. One must not withdraw one of the most important religious sites such as the Dome of the Rock on the Temple Mount to Islam indirectly in this way. Peace in the Middle East, the fair two-state solution for Israel and Palestine, is a long way off. As we have seen, this is dangerous and completely irresponsible, especially in times when there are many fires in the Middle East. The intention of the US President does not make Israel, the region or humanity safer. On the contrary."

 

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"Mit seinen Plänen zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gießt Donald Trump bewusst Öl ins Feuer des Nahost-Konflikts und provoziert die gesamte islamische, aber auch die christliche Welt und die Menschheit", kritisiert Gregor Gysi, Präsident der Europäischen Linken, die Pläne des US-Präsidenten scharf. Gysi weiter:

"Seit Jahrzehnten ist der Status Jerusalems Bestandteil der Auseinandersetzungen um eine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes. Die Stadt ist wie keine andere geprägt durch wichtige christliche, jüdische und muslimische heilige Stätten und hat dadurch sowohl in religiöser als auch in politischer Hinsicht eine große Bedeutung nicht nur für Israelis und Palästinenser, sondern für die gesamte christliche, jüdische, islamische, anders und nicht religiöse Welt.

Die UNO beschloss 1948 die Gründung des Staates Israels, um nach dem Holocaust den Jüdinnen und Juden mit dem Recht auf eine eigene Staatlichkeit einen dauerhaften Schutz, eine Lebensgarantie und Perspektive zu geben. Dies war damit verbunden, dass in Israel ebenso Menschen ohne jüdischen Glauben gleichberechtigt leben können. Außerdem beschloss die UNO 1948, einen Staat Palästina zu gründen. Während es den Staat Israel gibt, warten die Palästinenserinnen und Palästinenser nach wie vor auf die Realisierung ihres Anspruchs. Sie haben wie die Israelis ein Recht auf Sicherheit, Unabhängigkeit und Souveränität. In Übereinstimmung mit sämtlichen UNO-Beschlüssen soll der Staat Palästina in den Grenzen von 1967 proklamiert und anerkannt werden.

Das schließt einen einseitigen Anspruch Israels auf Jerusalem als Hauptstadt aus. Ein Austausch von Territorien kann nur zwischen den souveränen Staaten Israel und dem künftigen Palästina vereinbart werden. Der völkerrechtswidrige und vom UN-Sicherheitsrat verurteilte Siedlungsbau Israels in der Westbank sowie in Ostjerusalem untergräbt die Bemühungen für einen Nahost-Frieden, zu dem eine Zwei-Staaten-Lösung gehört, von der zunehmend israelische Politiker Abstand nehmen.

Entweder gibt es hinsichtlich Jerusalems eine Verständigung zwischen Israel und Palästina oder es wird eine internationale Lösung für Jerusalem geschaffen, damit der Anspruch aller Gläubigen und der Menschheit an dieser historisch einzigartigen Stadt gesichert wird. Die internationale Gemeinschaft wäre dann für die Sicherheit der Menschen in Jerusalem, für den Erhalt sämtlicher religiöser und kultureller Stätten, für die Freiheit jeglicher Religionsausübung und für die Steigerung der Lebensqualität in der Stadt verantwortlich.

Mit seinen Plänen zur einseitigen Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels unterstützt US-Präsident Trump keine Lösung und provoziert weltweit islamistische Ausschreitungen. Das macht die Politik gegen den Terrorismus unglaubwürdig. Man darf eine der wichtigsten religiösen Stätten wie den Felsendom auf dem Tempelberg dem Islam nicht indirekt auf diese Art und Weise entziehen. Der Frieden in Nahost, die faire Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina rücken so in weite Ferne. Das ist wie dargestellt gerade in Zeiten, in denen es viele Brandherde im Nahen Osten gibt, gefährlich und völlig verantwortungslos. Die Absicht des US-Präsidenten macht weder Israel noch die Region noch die Menschheit sicherer. Im Gegenteil."